Bewässerung von Jungbäumen

Zu sehen ist ein Wassersack zur Bewässerung eines Jungbaumes in der Stadt.

STATUS

beschlossen

Die ersten drei Jahre sind bei einem Baum die entscheidenden. In Anbetracht der wiederholten Trockenperioden verlängert sich diese Zeitspanne auf fünf Jahre, insbesondere vor dem Hintergrund, dass Halle deutschlandweit die Stadt mit der niedrigsten Niederschlagsmenge pro Jahr ist. Besonders in den Sommermonaten macht die Trockenheit den Jungbäumen in unserer Stadt – wie z. B. den rund 400 Jungbäumen am Gimritzer Damm – sehr zu schaffen.

Wir erachten es daher für erforderlich, dass die Stadtverwaltung Maßnahmen zur Bewässerung dieser Bäume ergreift. Wir setzen uns dafür ein, dass ab 2020 alle Straßenbäume, die in den vergangenen fünf Jahren gepflanzt wurden, im Zeitraum zwischen Mai und September zur Bewässerung mit jeweils einem Wassersack angemessener Größe ausgestattet werden – insofern die Zuständigkeit zur Anwachs- und Entwicklungspflege bzw. Baumpflege beim Grünflächenamt der Stadt Halle (Saale) liegt.

Für den Fall, dass eine Baumpflanzung durch einen Dritten durchgeführt wird, ist dieser für die Anwachs- und Entwicklungspflege in den ersten drei Jahren zuständig. Entsprechend wäre es folgerichtig, dass die Leistungsbeschreibungen zur Vergabe der Baumpflanzung an Externe dahingehend angepasst werden, dass zwischen Mai und September eine Bewässerung über Wassersäcke sicherzustellen ist. Darüber hinaus sollten auch Vorhabenträger von Bauprojekten im Zuge der Genehmigung von Ersatz- und Ausgleichspflanzungen angehalten werden, diese Bewässerungsmethode anzuwenden.

Bei Wassersäcken handelt es sich um robuste Beutel mit einem Fassungsvermögen von 50 bis 100 Litern, die das eingefüllte Wasser durch eine Perforierung am Boden tropfenweise über mehrere Stunden an den Wurzelbereich abgeben. Die Säcke werden um die Baumstämme gelegt und befestigt. Die Anschaffung von Wassersäcken ist im Vergleich zu den Kosten, die für die Beschaffung und die Pflanzung eines Baumes entstehen, eine günstige Investition. Für einen Wassersack entstehen Kosten in Höhe von ca. 20 Euro, während ein abgestorbener Baum mit mehreren 100 Euro zu Buche schlägt.

Der Einsatz von Wassersäcken ist zudem zeitsparend und effektiv. Der Zeitaufwand für das Befüllen eines Wassersacks ist deutlich geringer, als das Gießen eines Baumes. Während ein Wassersack innerhalb von rund drei Minuten befüllt ist, kann das Gießen eines Baumes mit einem Schlauch schon einmal eine halbe Stunde dauern. Der Grund dafür ist, dass die Wassseraufnahmekapazität von trockenen Böden sehr gering ist. Ein Großteil des Gießwassers wird nicht vom Boden aufgenommen, sondern fließt oberirdisch ab.