Die Digitalisierung könnte an Halles Schulen bald an Fahrt aufnehmen. Der Fahrplan zur IT-Ausstattung der Schulen wird aktuell beraten und voraussichtlich im Oktober beschlossen. Mehr als vier Jahre wurde an dem Konzept gearbeitet und damit viel Zeit verschenkt!
Dass, was lange währt, im Ergebnis auch endlich gut wird, dafür sind zumindest die Rahmenbedingungen tragfähig. Im Mai wurde der DigitalPakt Schule auf den Weg gebracht. Fünf Milliarden Euro stehen bis 2024 allein aus dem Bundeshaushalt für die Modernisierung der technischen Infrastruktur in Deutschlands Schulen zur Verfügung. Gefördert werden können zum Beispiel Breitband- und WLAN-Ausbau sowie die Ausstattung mit interaktiven Tafeln oder auch Tablets.
Damit dieses Projekt auch eine nachhaltige Wirkung an den halleschen Schulen entfalten kann, müssen Verwaltung, Schulen, der Dienstleister IT-Consult Halle (ITC) und IT-Bildungsexperten bei der Umsetzung strategisch zusammenarbeiten. Deswegen setzt sich die Fraktion MitBürger & Die PARTEI für eine temporäre Arbeitsgruppe ein, die die Umsetzung dieses so wichtigen Projekts begleitet. So könnte zum einen bei Fehlentwicklungen frühzeitig gegengesteuert werden, zum anderen fördert man den Erfahrungsaustausch zwischen den Schulen.
Für unsere Fraktion ist das vorliegende Konzept ein Startpunkt. Da die technische Entwicklung im IT-Bereich schnell voranschreitet, wäre es weltfremd, das Vorhaben als in Stein gemeißelt zu betrachten. Im Zuge der Umsetzung werden wir schnell an den Punkt gelangen, an dem das Konzept an die Entwicklung angepasst werden muss.
Aus unserer Sicht kommt im IT-Konzept der Stadt Halle ein konkreter Aspekt der Digitalisierung zu kurz. Die Fähigkeit zu programmieren ermöglicht es Menschen aktiv ihr Lebensumfeld zu gestalten, anstatt nur passiv die programmierte Umwelt zu konsumieren. Mit preiswerten Minicomputern wie Raspberry Pi oder Calliope Mini können bereits im Grundschulalter die ersten Programmierschritte gemacht werden. Die Stadt Hamburg zum Beispiel hat im Rahmen des Digitalpakts 15.000 dieser Minicomputer für die Klassenstufen 4 bis 6 angeschafft. Zwar sind Bildungsinhalte Ländersache, jedoch kann die Kommune das Thema von der Ausstattungsseite her vorantreiben, indem Möglichkeiten aufgezeigt werden. Diese Chance sollten wir nutzen!