Gemeinsam mit der Unternehmerinitiative “Familienfreundliches Halle” hat es sich die Stadtverwaltung zur Aufgabe gemacht, Halle (Saale) als familienfreundlichen Standort zu stärken. Es gibt acht Familienzentren und darüber hinaus eine Webseite, welche eine große Brandbreite an Informationen rund um das Thema Familie bereitstellt.
Doch nach der Schließung des Dienstleistungszentrums Familie am Hansering besteht Bedarf in einer zentralen Informationsstelle für Familien in Halle. Im Projektplan 2020 legte die Verwaltung für den Geschäftsbereich Bildung und Soziales als Ziel fest: „Im Rahmen des Präventionskonzeptes soll ein Familieninformationsbüro eingerichtet werden. Ziel ist, Familien mit Kindern kostenlos zu beraten und weiterführende Hilfs- und Freizeitangebote zu vermitteln.“
Dazu haben wir im Dezember 2020 einen Fragenkatalog zur Umsetzung eingereicht.
1. Wie ist der aktuelle Stand der Einrichtung eines Familieninformationsbüros?
2. Welche Dienstleistungen sollen dort gebündelt werden?
3. Inwiefern ist eine Vernetzung mit Dritten, so z.B. Dienstleistungen Freier Träger, ehrenamtlichen Strukturen etc., vorgesehen?
4. Gibt es bereits ein ausgearbeitetes Konzept für die Arbeit des Familieninformationsbüros? Wenn ja, bitten wir um Zusendung.
5. Welchen Standort präferiert die Verwaltung für das Familieninformationsbüro?
6. Wann ist mit der Öffnung des Familieninformationsbüros zu rechnen?
Antworten liegen zu den Fragen nicht vor. Dennoch gibt es einige Anzeichen, dass sich die Verwaltung in der Sache bewegt. In der vorgelegten Jugendhilfeplanung für die Jahre 2022-2025 führt die Verwaltung für das Themenfeld „Maßnahmen in der Familienarbeit“ aus: „Ein Familieninformationsbüro ist Wegweiser und Lotse zu den breit gefächerten Angeboten, Dienstleistungen und Veranstaltungen und somit eine zentrale Anlaufstelle für Familien in der Stadt Halle (Saale). Es bietet Information und Beratung zu einer familienfreundlichen Lebens- und Freizeitgestaltung, sowie Vermittlung in Angebote, die Familien in Krisensituationen Halt geben und sie bei der Alltagsbewältigung unterstützen. Zu diesem Zweck leistet das Familieninformationsbüro niedrigschwellige Anschubberatung.“ (S. 147)
Die Stadtverwaltung spricht dabei von einem „blinden Fleck“ in der Bedarfsabdeckung. Den Freien Trägern in dem Feld fehle es teilweise an Verweisungswissen, um Einwohner*innen stets an die richtigen Stellen vermitteln zu können. Nicht immer könne mit Gewissheit gesagt werden, welche anderen geeigneten Anbieter es im Stadtgebiet noch gibt.
Aktuell sind Träger der kommunalen Familienarbeit lediglich im „Qualitätszirkel Familienarbeit“ vernetzt. Mit dem kommunal getragenen Familieninformationsbüro soll hier das neue zentrale Organ einer multiprofessionellen und vernetzenden Arbeit aller Akteure in dem Feld entstehen. Ein sukzessiver Aufbau des Büros soll im Jahr 2021 erfolgen und bis 2022 abgeschlossen sein. Vorgesehen ist eine durch die Stadt finanzierte Vollzeitstelle zur Koordination.
Sobald uns die Antworten der Verwaltung auf unsere gestellte Anfrage vorliegen, werden wir sie hier veröffentlichen.
Diese Initiative auf dem Bürgerinfoportal der Stadt Halle (Saale) einsehen