Architekturinteressierte kommen in Halle auf ihre Kosten. Die Stadt Halle hat als einzige deutsche Großstadt mit mehr als 200.000 Einwohnenden den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überstanden. Das hallesche Stadtbild zeugt bis heute von einer reichen Tradition von der Romanik über die Gotik und die Renaissance bis hin zur Moderne.
In den vergangenen 30 Jahren konnte wertvolle Architektur saniert und damit erhalten werden. Im Ergebnis bildet die hallesche Altstadt zusammen mit den angrenzenden Gründerzeitvierteln ein einzigartiges Flächendenkmal. Darüber hinaus hat Halle neben prägnanten Beispielen der DDR-Architektur auch einige zeitgenössische Bauwerke von beispielhafter Qualität aufzuweisen.
Aufbauend auf diesem Erbe setzen wir uns für die Auslobung eines halleschen Architekturpreises ein. Er soll der Förderung der zeitgenössischen Baukultur dienen und das Bewusstsein für eine qualitätsvolle sowie innovative und nachhaltig gebaute Umwelt stärken.
Architekturpreise werden neben Bund und Ländern auch durch eine Vielzahl deutscher Städte ausgelobt – wie etwa Leipzig, Dessau, Nürnberg und Köln. Sie dienen als Anreiz für Architekten sowie Bauherren, bei den Planungsarbeiten von Anfang an Spitzenleistungen in Architektur und Stadtplanung anzustreben. In der Regel können Objekte eingereicht werden, die in den vergangenen drei Jahren im Stadtgebiet fertiggestellt wurden. Die Preise sind meistens nicht dotiert und besitzen eher einen symbolischen Charakter. Sie bestehen oftmals aus einer Urkunde sowie einer Plakette, die an den ausgezeichneten Objekten angebracht werden kann. Entsprechend sollten sich die dafür entstehenden Kosten im Rahmen halten, für die ein Sponsoring durch die Stadt eingeworben werden könnte.
Bereits im Jahr 2023 könnte die erste Verleihung stattfinden und im Anschluss daran alle drei Jahre. Wir würden es sehr begrüßen, wenn man den Architekturkreis Halle e.V. sowie den Arbeitskreis Innenstadt e.V. beratend in die Ausarbeitung des Preises einbeziehen würde.