Die Crowdfunding-Kampagne „STADTRADELN in Halle (Saale) ermöglichen“ ist erfolgreich zu Ende gegangen und 2.375 Euro wurden eingesammelt. Es waren die vielen großzügigen Spenderinnen und Spender aus Halle und darüber hinaus, welche die Kampagne zum Ziel führten. Einer von ihnen ist Marius Fischer. Er ist Vorsitzender des ADFC Halle. Die Kampagne unterstütze er allerdings mit 615 Euro aus seinem eigenen Geldbeutel und erklärt: „Ich möchte damit zum einen zeigen, dass mir das Thema Verkehrswende sehr wichtig ist. Mit Blick auf die Energiepreise im Winter soll das wichtigere Signal aber sein, dass privat gehaltene KFZ immense Kostenfallen für die Bürger sind. Wenn ich einen eigenen PKW hätte, wäre diese Spende aufgrund der Haltungskosten kaum möglich gewesen. Die Bundes- und Landespolitik findet keine Antworten auf die steigenden Preise. Eine Verkehrswende, die die Abhängigkeit vom eigenen Auto reduziert, kann sehr vielen Familien helfen, die anstehenden finanziellen Belastungen zu überstehen.“
Prinzipiell verfügt Halle über günstige Ausgangsbedingungen für den Ausbau des innerstädtischen Radverkehrs. Durch die kompakte Siedlungsstruktur sind die Entfernungen im Stadtgebiet relativ kurz. Dem Radverkehrskonzept, welches seit den 1990er Jahren existiert und stetig fortgeschrieben wird, würde eine Unterfütterung mit aktuellen Nutzungsdaten in vielerlei Hinsicht zugutekommen.
„Das Stadtradeln bietet uns über Wettbewerb und Klimaschutz hinaus die Möglichkeit, Daten darüber zu gewinnen, wie die Radinfrastruktur in Halle genutzt wird. Sie können uns helfen, diese konzeptionell und im Detail an vielen Stellen weiterzudenken und zu verbessern!“, sagt Stadträtin Yvonne Winkler von der Fraktion MitBürger & Die PARTEI und Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses.
Das Geld wird in diesen Tagen als zweckgebundene Spende vom MitBürger e.V. an die Stadtverwaltung übergeben, womit die Anmeldung vorgenommen und weitere Vorbereitungen getroffen werden können. Als Auftakt für das hallesche STADTRADELN bietet sich der 02.09.22 mit der gewohnten freitäglichen Ausfahrt der Critical Mass an. Der bundesweite autofreie Tag am 22.09.22 würde den passenden Abschluss für die 21-tägige Kampagne liefern.
„Wir können uns glücklich schätzen, dass so viele Leute, diese Kampagne mit ihrem Geld unterstützen und sich damit klar für eine Verkehrswende und mehr Klimaschutz in unserer Stadt einsetzen“, stellt Tom Wolter, Vorsitzender der Fraktion MitBürger & Die PARTEI, zufrieden fest und sendet gleichzeitig ein Signal in Richtung Landesregierung. „In elf Bundesländern werden die Teilnahmegebühren für alle Kommunen bis zu einem 5- bis 6-stelligen Betrag vom Land übernommen. In Sachsen-Anhalt und Sachsen ist dies nicht der Fall. Hier sollte ganz klar ein Umdenken stattfinden.“