Wochenlange Hitzewellen, Straßenbäume im Trockenstress, Überflutungen nach Starkregenfällen – die Auswirkungen des Klimawandels sind in den Städten bereits heute immer stärker zu spüren. Deswegen ist es – neben der Reduktion von CO2-Emissionen – auch enorm wichtig, dass Städte ihre Infrastruktur an den Klimawandel anpassen.
Über diese Herausforderung diskutierte die Stadtgesellschaft auf Einladung der Stadtverwaltung Mitte September bei einer „Innovationswerkstatt“. Im Vordergrund standen die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in unserer Region, in der der demographische Wandel schon weit vorangeschritten ist. Wie also den öffentlichen Raum gestalten, damit sich auch an heißen Sommertagen Menschen jeden Alters dort wohlfühlen? Wie lassen sich Wohnräume hitzeresistenter machen? Das waren nur einige der Fragen zu denen ganz konkrete Lösungsansätze erarbeitet wurden.
Gefolgt sind der Einladung Menschen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft. Für unsere Fraktion dabei war Stadträtin Dörte Jacobi: „Das Format hat mir gut gefallen. Wenn Personen mit unterschiedlichen (beruflichen) Hintergründen ein Problem bearbeiten, fließen unterschiedliche Perspektiven ein und es entstehen bessere Ergebnisse. So war es auch hier: Es herrschte eine tolle Arbeitsatmosphäre mit viel Platz für Kreativität und frische Ideen.“
Bei einer zweiten Veranstaltung, die am 15. November 2022 stattfinden wird, sollen die erarbeiteten Lösungsansätze bewertet und deren Umsetzung erörtert werden. Interessierte können sich noch bis 10.11. auf der Projektwebseite (innovation-camp.eu) anmelden. Auch wer nicht teilnehmen kann, hat auf der Webseite bis zum 10. November die Möglichkeit, seine Ideen einzubringen und somit die Klimawandelanpassung der Stadt aktiv mitzugestalten.
Wie eine an Hitze angepasste Umgestaltung eines Stadtraums aussehen könnte, zeigt derzeit und noch bis März 2023 die digitale Ausstellung „Hallmarkt der Zukunft“ auf dem Hallmarkt. Dieser zentrale Stadtplatz heizt sich an heißen Sommertagen besonders stark auf. Anhand von vier multimedialen Exponaten, die mit dem eigenen Smartphone betrachtet werden können, werden konkrete Maßnahmen, wie beispielsweise die Freilegung der Gerbersaale, dargestellt.
Dieser Beitrag erschien zuerst am 4. November 2022 im Amtsblatt der Stadt Halle (Saale).