Demnächst steht die Sanierung des Hallorenrings zwischen Glauchaer Platz und Hallmarkt an. Die Finanzierung für dieses 4-Millionen-Projekt ist bereits sichergestellt. Vor dem Sommer hat die Stadtverwaltung eine Planung für das Vorhaben vorgelegt. Diese sieht etwas mehr Platz für den Radverkehr vor, ansonsten wird sich am unbefriedigenden Status Quo nicht viel ändern. Mit Blick auf die notwendige Mobilitätswende ist dies nach Auffassung unserer Fraktion zu wenig.
Mit der anstehenden Sanierung haben wir jetzt die Möglichkeit – und auch die Pflicht – uns die Struktur in diesem Teil der Altstadt noch einmal genauer anzuschauen. So bedarf der Bereich zwischen Marktplatz und Salzgrafenplatz einer ganzheitlichen städtebaulichen Betrachtung. Aufgrund der, zumindest in Richtung Süden, vergleichsweise geringen Verkehrsdichte auf dem Hallorenring, diskutiert unsere Fraktion deswegen aktuell die Variante, den Hallorenring im Bereich des Hallmarkts für den motorisierten Durchgangsverkehr zu sperren. So könnte eine attraktive Fußgängerachse Marktplatz – Hallmarkt – Salzgrafenplatz entstehen.
Bereits heute wird man aus Richtung Norden kommend vom Robert-Franz-Ring über die Ankerstraße und die Straße An der Schwemme zum Glauchaer Platz geleitet. Analog zu dieser Verkehrsführung wäre für uns denkbar, den Kfz-Verkehr auch in entgegengesetzter Richtung (aus Süden kommend) westlich am Hallorenring vorbeizuleiten. Neben der Straße An der Schwemme würde sich hierfür u.a. auch die Herrenstraße als Teil einer solchen Westumfahrung eignen.
Da diese Variante eine Sperrung für den Kfz-Verkehr lediglich für die Breite des Hallmarkts vorsieht, ist die sektorale Erschließung (als Prinzip der halleschen Altstadt) der Bereiche Schülershof und Spitze (südlich) und sowie Klausstraße (nördlich) weiterhin gegeben. So wird sichergestellt, dass Anlieger diese Areale weiterhin mit dem Auto erreichen können. Die Ausweisung einer Fahrradstraße zwischen Glauchaer Platz und Hallmarkt könnte dafür sorgen, dass der Radverkehr dort Vorrang hat. Somit würde der Bedarf für gesonderte Radwege wegfallen und es bliebe mehr Platz für breitere Gehwege, für mehr Bäume, für eine zukünftige Straßenbahntrasse oder vielleicht auch für die Freilegung der Gerbersaale.